Geheimnis glücklicher Kindheit

Teil 2: soziale Beziehungen - geistiger Schutzfaktor

Martina Süss, B.Sc.
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Teil 2: soziale Beziehungen - geistiger Schutzfaktor Teil 2: soziale Beziehungen - geistiger Schutzfaktor

Wir sind Menschen und wir brauchen Menschen... es liegt sozusagen in unserer Natur nach sozialen und zwischenmenschlichen Beziehungen zu streben. Wenn wir noch klein sind, ist es sogar eine Art Abhängigkeitsverhältnis, das uns das Überleben sichert. Weil welches Baby kann sich schon selber füttern und wickeln? Es ist auf die Unterstützung, den Schutz und die Fürsorge von Erwachsenen angewiesen. Aus diesem Grund kommen Kinder bereits mit einem sicheren Band des Vertrauens zu ihren Eltern zur Welt. Eine gute Sache also...

Doch wieviele soziale Beziehungen benötigen wir um glücklich und zufrieden zu sein? 2, 8, 20? Je mehr desto besser? Steigt das Glücksgefühl proportional mit den zwischenmenschlichen Beziehungen oder erreicht es irgendwann ein Plateau?

Eine spannende Frage! Eine genaue Zahl kann ich Ihnen jedoch leider nicht nennen. Ich denke, dass es hierbei individuelle Unterschiede gibt, die auch sicher damit zusammenhängen, ob man eher ein extrovertierter oder introvertierter Mensch ist...

Aber wie ich bereits in meinem einleitenden Blogbeitrag angemerkt habe, wollen wir uns nicht mit den Unterschieden befassen, sondern mit den generellen Gesetzmäßigkeiten eines jeden Menschen! Wieviele soziale Beziehungen benötigt man also minimum, damit man sich optimal entwickeln kann?

Die Antwort wird Sie vielleicht überraschen... aber es ist genau eine! Aber nicht irgendeine, sondern eine stabile, zugewandten verlässliche Bezugsperson!!!

Auf diese Antwort bin ich gestoßen, als ich eine Hausarbeit über Kinder von psychisch kranken Eltern geschrieben habe. Es ist nämlich interessant, warum einige Kinder von psychisch kranken Eltern selbst psychisch krank werden und andere wiederum nicht. Ein Schutzfaktor, der unter anderen den entscheidenden Unterschied macht, ist diese eine stabile, zugewandte verlässliche Bezugsperson. Diese Attribute sind entscheidend!

Was kann man unter stabil verstehen? Mit Sicherheit so etwas wie stark, belastbar und vor allem konstant! Zugewandt erklärt sich von allein... diese Person muss unser Freund und nicht unser Feind sein und nur das Beste für uns wollen und bestenfalls auch Taten der Unterstützung und Worte der Ermutigung für uns übrig haben. Und verlässlich interpretiere ich so, dass diese Person greifbar sein und Ansprechbarkeit signalisieren muss... wir müssen und drauf verlassen können, dass sie Wort hält und zumindest im Ernstfall auf sie zurückgreifen können.

Ich finde diese Eigenschaften sehr interessant. Mit diesem Wissen können wir uns jetzt hinterfragen, ob wir so eine Person für unser Kind sind bzw. herausfinden, bei welchem Punkt vielleicht noch Verbesserungspotential bei uns besteht. Beruhigend find ich jedenfalls, dass im Grunde eine einzige Person ausreicht, dass sich ein Kind gesund und optimal entwickelt... vor allem, wenn ich an die vielen alleinerziehenden Mütter und Väter denke! Ihr macht einen tollen Job! Macht euch keine Sorgen - ihr seid genug für Euer Kind, vor allem wenn ihr versucht vorangegangene 3 Attribute zu erfüllen!

Mein ganz persönlicher Tipp: Überlegen Sie mal, welche sozialen Beziehungen in Ihrem eigenen Leben alle 3 Eigenschaften erfüllen? Sollte es eine Person geben, dann können Sie sich wirklich glücklich schätzen. Vielleicht können Sie dieser Person bei nächster Gelegenheit einfach mal Danke sagen oder vielleicht können Sie selbst auch so ein Mensch für jemanden sein?

In diesem Sinne bedanke ich mich herzlich für Ihr Interesse an meinem Blog, eure Martina von LIONHERZ <3