Teil 1: Liebe - Grundzutat für ein glückliches Aufwachsen
- Martina Süss, B.Sc.
- 13. Okt. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Mai 2024
Der Titel erscheint kitschig. Und Sie werden denken: "Natürlich liebe ich mein Kind!" - und das ist vermutlich auch richtig. Aber lieben Sie ihr Kind so, wie es geliebt werden muss? Sie erkennen sicher, dass ich auf etwas bestimmtes hinaus möchte. Die Frage ist nämlich nicht, ob sie ihr Kind lieben, sondern ob sie es um seiner selbst willen lieben?
Möglicherweise sind Sie auch davon überzeugt, dass ihr Kind diese Erfahrung macht oder gemacht hat. Aber Fakt ist, dass nur wenige Kinder das Glück haben so geliebt zu werden!
Ich möchte Ihnen hierzu ein paar Fragen stellen, die Sie selbst für sich beantworten können:
-) Wie reagieren Sie, wenn ihr Kind eine schlechte Schulnote bekommt?
-) Wie reagieren Sie, wenn ihr Kind einen Wutanfall bekommt?
-) Oder ganz generell gesprochen: Wie reagieren Sie, wenn ihr Kind nicht nach Ihren Erwartungen, Wünschen und Vorstellungen handelt?
Sind sie sauer? Enttäuscht? Gibt es Hausarrest oder Naschverbot?
Sie werden jetzt denken: "Soll ich erfreut sein über einen 5er im Deutschdiktat? Oder soll ich jubeln, wenn sich mein Kind heulend vor der Supermarktkasse auf den Boden wirft, weil es keinen Lutscher bekommt?" - Nein, natürlich nicht! Jeder Elternteil kennt solche herausfordernden Situationen. Sie sind nämlich keine Seltenheit, sondern manchmal sogar mehrmals täglich an der Tagesordnung. Ich möchte Ihnen jetzt nicht für jede erdenkliche Situation einen Handlungsleitfaden an die Hand geben, wie Sie reagieren sollen. Den hab ich leider selbst nicht! Auch ich bin manchmal heillos überfordert mit bestimmten Situationen, hahaa
Aber ich möchte Sie zu dem wertvollen Grundgedanken dieses Blogbeitrages zurückführen. Ihr Kind muss spüren, dass es so, wie es ist, richtig ist und dass es um seiner selbst willen bedingungslos geliebt wird.
Das ist eine schwierige Aufgabe aber es gibt einen ganz einfachen Indikator dafür! Kinder dürfen nicht das Gefühl haben, dass sie sich anstrengen müssen um von ihnen geliebt zu werden!! Lesen Sie diesen Satz nochmal und denken Sie drüber nach!
Würden Sie ihr Kind mehr lieben, wenn es bessere Schulnoten hätte oder ein emotionsloser Roboter wäre, der keine Fehler macht und keine Bedürfnisse hat? Vermutlich nicht! Viele Kinder denken das aber und versuchen sich langfristig so zu verstellen und anzustrengen, um mehr so zu werden, wie ihre Eltern sich das wünschen... und das alles nur, um mehr geliebt zu werden! Das ist sozusagen ein Urinstikt, denn Liebe und Zugewandtheit verspricht ihnen Schutz und Geborgenheit.
Was ist jedoch die Konsequenz? Die Kinder verlieren ihre Leichtigkeit und werden zu Erwachsenen, die sich ihr ganzes Leben lang fremdgesteuert fühlen. Sie sind vollkommen abhängig von der Bewertung anderer Menschen. Sie sind permanent angespannt und können nie ein glückliches Leben nach ihren Vorstellungen führen weil sie befürchten dann nicht die ersehnte Zuneigung zu bekommen. Und das alles deswegen, weil sie nie erfahren haben, dass sie so, wie sie sind, gut genug und richtig sind!
Mit ihren Reaktionen und Handlungen als Eltern können Sie die Weichen legen... hin zu einer glücklichen Kindheit voller Liebe und Akzeptanz... und in weiterer Folge einem glücklichen Erwachsensein! Es ist eine kleine Stellschraube mit enormer (Aus)Wirkung. Bitte sagen Sie es ihrem Kind und vor allem, zeigen Sie es Ihrem Kind... täglich!
Und mein ganz persönlicher Tipp: Wenn Sie etwas aus der Emotion heraus zu ihrem Kind gesagt haben, dass Sie hinterher bereuen, dann sagen sie es ihm ebenfalls! Entschuldigen Sie sich! Kein Mensch ist perfekt und wir alle machen Fehler! Ihr Kind wird sich dadurch noch mehr akzeptiert und respektiert und in weiterer Folge wertvoll und geliebt fühlen.
In diesem Sinne: Alles Liebe, eure Martina von LIONHERZ <3

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